Follower

Mittwoch, 20. Januar 2010

Ist der Klimawandel kein Thema mehr?

Erdbeben, Tsunamis und Vulkanausbrüche sind wohl die einzigen Naturkatastrophen, die man nicht dem Klimawandel anlasten kann. Sie sind ganz sicher nicht von Menschen verschuldet. Aber sie sind auf bestimmte Regionen begrenzt und der Mensch kann - oder, besser gesagt, könnte - mit rechtzeitigem vorausblickenden Handeln wenigstens die tragischen Folgen solcher Ereignisse mindern.
Das unvorstellbare Elend der vom Monster-Erdbeben in Haiti betroffenen Bevölkerung beherrscht seit einer Woche die Medien. Das ist angesichts des unvorstellbaren Ausmaßes dieser humanitären Katastrophe verständlich und richtig. Schließlich mobilisiert die internationale Medienpräsenz weltweit Hilfsbereitschaft.
Daneben haben aber in den heimischen Zeitungen sowie in Fernsehen und Rundfunk die jüngsten Streiche von ein paar Rechtspopulisten jenseits der Pack noch immer mehr als genügend Platz gefunden. Dazu noch der Kriminalfall Hypo Alpe Adria, wo ebenfalls die Haider-Partie im dringenden Verdacht steht, die Finger - bis zum Ellbogen - im Spiel gehabt zu haben.
Natürlich gilt für alle Beteiligten die Unschuldsvermutung, nicht aber für fast die Hälfte der Kärntner Wähler. Sie sind eindeutig schuld daran, dass solche Leute an die Macht gekommen sind.
Bei derart dominierender Medienpräsenz hat das Thema Klimawandel keinen Platz mehr im begrenzten Aufmerksamkeitsbudget der Öffentlichkeit. Dass wir als gesamte Menschheit hier unaufhaltsam und unumkehrbar auf vorhersehbare Katastrophen in gar nicht mehr so ferner Zukunft zusteuern, wenn nicht bald energisch gegengesteuert wird, ist offenbar kein Thema mehr. Millionen Tote, die in Afrika verhungert und verdurstet sein werden, in Lateinamerika unter Schlammlawinen umgekommen oder in Bagladesh ertrunken sein werden, kann man halt jetzt schwerlich fürs Fernsehen abfilmen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen