Follower

Sonntag, 21. Februar 2010

Populismus kostet unser Geld!

Die Schildbürger haben wir locker geschlagen: Wir Österreicher lassen um teures Geld das Bundesheer eine Grenze bewachen, die es gar nicht mehr gibt!
Der Assistenzeinsatz des Bundesheeres kostet laut Medienberichten 38 Millionen Euro pro Jahr. Mit diesem enormen Aufwand fingen die 800 Soldaten an der ehemaligen Grenze zum Ostblock im Vorjahr ganze neun (!) illegal eingereiste Personen ab. Rechnen wir nun jene Kosten ab, die Berufssoldaten und Präsenzdiener auch dann verursachen, wenn sie anderswo im Land ihren täglichen Dienstschluss abwarten, so bleiben grob geschätzt noch immer gut zehn Millionen Euro an Mehrkosten übrig. Das ist pro Nase der Preis von zwei recht noblen Einfamilienhäusern!
Solange Österreichs Ost-Grenzen die EU-Außengrenze bildeten, mag der Assistenzeinsatz des Bundesheeres ja noch einigermaßen sinnvoll gewesen sein - trotz aller Mängel. Seit aber unsere östlichen Nachbarn Schengen-Länder wurden, ist der Grenzzaun der EU an deren eigene Ostgrenze gerückt. Die grüne Grenze entlang des vormaligen Eisernen Vorhangs ist in der Landschaft nicht mehr sichtbar.
Sie darf auch nicht mehr durch Polizei oder Soldaten bewacht werden. Es gibt dafür eine Reihe neuer Sicherheitsmaßnahmen im Hinterland, teils im Zusammenwirken mit den Nachbarstaaten. Daher kontrolliert die Polizei stichprobenartig im Landesinneren und pfuscht dabei - speziell bei Planquadraten auf der Südautobahn - den Schlepperbanden tüchtig ins Handwerk.
Dort, wo die Soldaten im Hinterland der Grenze patrouillieren dürfen, ist eher tote Hose. Und die Kriminalstatistik weist das Burgenland trotz Grenznähe als überdurchschnittlich sicher aus. Aber was kümmern schon Fakten die rechtspopulistischen Schreihälse?
Mit Greuelmärchen von nächtens über die Äcker einsickernden Gangstern im Asylantenkostüm versetzten Strache & Co die Grenzlandbevölkerung in Angst und Sorge. Die Verlängerung des Assistenzeinsatzes sollte dann eben diese Angst bekämpfen. Schwarz und Rot auf der Regierungsbank dürften die Sinnlosigkeit dieser gigantischen Geldverschwendung zwar längst eingesehen haben. Trotzdem stehen die Soldaten noch immer hinter der Grenze.
Das hebe das "subjektive Sicherheitsgefühl" der Grenzlandbewohner, sagt Kanzler Faymann, und deshalb solle der Assistenzeinsatz weiterlaufen.
Zweifellos hebt die Regierung damit auch das eigene "subjektive Sicherheitsgefühl". Denn Faymann und Pröll haben auch Angst - vor Strache und dem Boulevard. Sie sollten sich lieber vor mündigen Wählern fürchten, denen sie mit solchem Humbug unnötigerweise noch mehr Geld aus der Tasche ziehen.

2 Kommentare:

  1. Ich hoffe genau diese mündigen Wähler werden bei den Wahlen Ihre Meinung kundtun. Aber populistisch veranlagte Redeschwinger und die dazugehörigen Medien lenken gerade die Gedanken der breiten Mehrheit in die falsche Richtung ("Schuld is sowiesoa imma die Politik und die Anderen"). Denkt man mit, tut seine Meinung kund und steht man für die eigenen Werte und die Werte unserer Gesellschaft ein, dann is ma a Querulant und a Aufmöpfiger. Drum Leit´ln entweder lasst euch weiter Geschichten in großen Überschriften und einem Bild erzählen und schaltet euer Gehirn ein. Arbeiten und Steuern zahlen, ist schön - aber wenn das Geld im Grünstreifen für nicht gerade sinnvolle Streifengänge ausgegeben wird, na dann zahlt sich die harte Arbeitsstunde für viele bald nicht mehr aus und dann liegt auch noch dieser Resignierte dem restlichen Workoholics auf der Tasche.

    AntwortenLöschen
  2. Den "mündigen" Wähler gibt es aber nicht, da viel zu viele die Krone lesen ...

    AntwortenLöschen